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Cava Grande del Cassibile – die große Schlucht Siziliens

  Cava Grande del Cassibile – die große Schlucht Siziliens Cava Grande del Cassibile klingt nach einem Ort, den man erst mal auf der Landkarte suchen muss. Und das sollte man auch. Denn diese riesige Kalksteinschlucht im Südosten Siziliens gehört zu den Landschaften, die man nicht einfach „mal eben“ mitnimmt – sie fordert einen ein bisschen. Aber genau das macht den Reiz aus. Ein Tal wie aus der Zeit gefallen Die Cava Grande zieht sich über rund zehn Kilometer durch das Gebirge zwischen Avola und Cassibile. Tief eingeschnitten, bis zu 250 Meter. Unten fließt der Fluss Cassibile, der sich über Jahrtausende seinen Weg durch den Fels gefräst hat. Entstanden ist eine Landschaft aus steilen Wänden, Höhlen, kleinen Wasserfällen und türkisfarbenen Naturpools, die fast surreal wirken, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Der obere Teil ist trocken, heiß, felsig. Unten dagegen: kühl, feucht, grün. Farn, Oleander, Feigenbäume. Es ist, als würde man zwei Welten durchwandern – von der sizil...

Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica

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  Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica Der Leuchtturm von Ustica, offiziell "Faro di Punta Gavazzi" genannt, ist eines dieser Bauwerke, die man auf einer kleinen Mittelmeerinsel fast automatisch erwartet. Und doch – wenn man davorsteht, wirkt er gar nicht so selbstverständlich. Mehr wie ein stiller Wächter, der seit mehr als 150 Jahren gegen Wind und Wellen ankämpft. Schauen wir uns das genauer an. Lage Der Leuchtturm steht auf der Nordseite der Insel Ustica, am Punta Gavazzi. Ustica selbst liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Palermo , mitten im Tyrrhenischen Meer. Die Insel ist winzig: rund 8,65 Quadratkilometer Fläche, vulkanischen Ursprungs, schwarzgraue Lavafelsen überall. Wer hin will, kommt mit der Fähre oder dem Tragflächenboot von Sizilien. Das dauert zwischen 1 und 2,5 Stunden, je nach Verbindung. Der Standort des Leuchtturms ist bewusst gewählt. Von hier aus reicht der Blick weit hinaus aufs offene Meer. Genau das war nötig, denn Ustica liegt auf alten Ha...

Mondello in Palermo

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  Mondello in Palermo Mondello. Ein Name, der für viele sofort nach Sommer klingt. Nach türkisfarbenem Wasser, nach flirrendem Licht, nach viel zu vollen Stränden im August. Aber auch nach einer besonderen Mischung: Strand, Dorfleben, Jugendstilvillen, Meerblick, Fischbuden. Zeit für einen nüchternen, aber nicht trockenen Blick auf den vielleicht bekanntesten Strand von Palermo. Lage und Anreise Mondello liegt knapp 10 Kilometer nordwestlich von Palermo entfernt, eingebettet zwischen den Kalksteinmassiven Monte Pellegrino und Monte Gallo. Die Bucht ist sichelförmig, knapp 1,5 Kilometer lang. Die Anfahrt? Mit dem Auto braucht man bei normalem Verkehr 20–25 Minuten vom Zentrum. Wer den Bus nimmt, rechnet eher mit 35–45 Minuten. Linie 806 fährt regelmäßig, in der Hochsaison im 15-Minuten-Takt. Tipp am Rande: Wer an einem Sonntag im August nach Mondello fährt, sollte Geduld und Humor mitbringen – der Verkehr staut sich oft schon vor der Einfahrt ins Dorf. Mondello bei Palermo....

Realmonte – eine kleine Stadt mit großer Geschichte

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  Realmonte – eine kleine Stadt mit großer Geschichte Realmonte. Ein Ort, den viele Italien-Reisende gar nicht auf dem Schirm haben. Dabei liegt die Gemeinde in der Provinz Agrigent auf Sizilien und hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Keine Millionenmetropole, kein Massenrummel – sondern rund 4.200 Einwohner (Stand 2022), viel Ruhe und ein paar echte Hingucker. Geografische Lage Realmonte befindet sich an der Südküste Siziliens, etwa 15 Kilometer westlich von Agrigent. Die Stadt liegt auf einer Höhe von ca. 144 Metern über dem Meeresspiegel. Von dort aus hat man teilweise freie Sicht auf das Mittelmeer. Wer mit dem Auto unterwegs ist, erreicht Realmonte über die SS115, die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Agrigent und Sciacca. Der nächste größere Flughafen ist in Palermo – rund 150 Kilometer entfernt. Geschichte in Kurzform Die Region ist seit der Antike besiedelt. In unmittelbarer Nähe zu Realmonte findet man Spuren römischer Villen, darunter di...

Caccamo – eine Stadt in Sizilien zwischen Burgmauern und Alltagsleben

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  Caccamo – eine Stadt in Sizilien zwischen Burgmauern und Alltagsleben Wer auf die Karte von Sizilien schaut, landet irgendwann in der Provinz Palermo, gut 520 Meter über dem Meeresspiegel, etwas im Hinterland. Dort liegt Caccamo – eine Stadt mit knapp 7.800 Einwohnern (Stand 2022). Kein touristischer Dauerbrenner wie Cefalù oder Taormina. Aber gerade das macht den Reiz aus. Lage und Geografie Caccamo befindet sich an den nördlichen Ausläufern der Monti Sicani, eingebettet in eine hügelige Landschaft, die irgendwo zwischen grünem Agrarland und rauem Kalkgestein schwankt. Der Ort liegt rund 12 Kilometer vom Tyrrhenischen Meer entfernt. Die Küste erreicht man über Termini Imerese in weniger als einer halben Stunde mit dem Auto. Höhe : ca. 520 m Koordinaten : 37°58′ N, 13°39′ O Fläche der Gemeinde : etwa 187 km² – damit gehört Caccamo flächenmäßig zu den größeren Kommunen Siziliens. Ein interessanter Punkt: Im Gemeindegebiet liegt auch der Lago Rosamarina , ein Staus...

Messina – das Tor zum italienischen Festland

  Messina – das Tor zum italienischen Festland Steckbrief Lage: Nordosten Siziliens, nur wenige Kilometer vom Festland entfernt Einwohner: ca. 230.000 Besonderheit: Hafenstadt am berühmten Stretto di Messina , der nur 3 km breiten Meerenge Bekannt für: Kathedrale mit astronomischer Uhr, Fährhafen, Zitronenhaine, lebhafte Märkte Ein Stück Geschichte Messina ist eine Stadt, die immer in Bewegung war. Strategisch günstig gelegen, wurde sie von Griechen, Römern, Arabern, Normannen und Spaniern geprägt. Jeder hat Spuren hinterlassen – im Dialekt, in Rezepten, in Kirchenfassaden. Tragisch: Das große Erdbeben von 1908 zerstörte fast die gesamte Stadt. Über 80.000 Menschen verloren ihr Leben. Wer heute durch die Straßen läuft, sieht also vor allem Bauten des 20. Jahrhunderts. Alt, im klassischen Sinn, ist hier vieles nicht. Trotzdem – die Geschichte schwingt in jeder Ecke mit. Geschichten, die bleiben Die Sage von Skylla und Charybdis kennt man vielleicht noch aus...

Catania – Stadt am Ätna

  Catania – Stadt am Ätna Steckbrief Lage: Ostküste Siziliens, direkt am Fuße des Ätna Einwohner: rund 300.000 Besonderheit: Stadt aus Lava gebaut – buchstäblich Stimmung: Mischung aus rau, lebendig und überraschend freundlich Bekannt für: Barockarchitektur, Fischmarkt, Nähe zum Vulkan Ein bisschen Geschichte Catania hat mehrmals von vorn angefangen. Erdbeben, Lavaaustritte, Zerstörung – und wieder Aufbau. 1693 das große Beben: fast alles platt. Danach der barocke Wiederaufbau, der heute UNESCO-geschützt ist. Davor: Griechen, Römer, Byzantiner, Araber, Normannen. Manchmal wirkt es, als ob jede Epoche ihre Spuren in den Boden geritzt hat. Und doch: Die Stadt ist kein Freilichtmuseum, sondern ziemlich laut, lebendig, ein wenig chaotisch. Man spürt, dass hier immer mit dem Vulkan gelebt wurde. Geschichten aus der Stadt Der Fischmarkt (La Pescheria) ist ein Beispiel: Schreie, Lachen, Blut auf den Steinen, Eisberge mit Schwertfischköpfen. Kein touristisch ges...