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Sprache und Dialekt Siziliens – zwischen Klang, Geschichte und Gegenwart

  Sprache und Dialekt Siziliens – zwischen Klang, Geschichte und Gegenwart Sizilien klingt anders. Schon wer nur ein paar Tage dort verbringt, merkt schnell: Das Italienisch auf der Insel hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Und manchmal ist es gar kein Italienisch. Der sizilianische Dialekt – oder besser: die sizilianische Sprache – ist ein faszinierendes Sprachgebilde. Er wurzelt tief in der Geschichte: Griechisch, Arabisch, Latein, Französisch, Spanisch – alles hat Spuren hinterlassen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie oft die Insel den Besitzer gewechselt hat. Jede Macht brachte Worte mit, die geblieben sind. Beispiel? Das sizilianische Wort “zibbibbu“ (für Muskatellertraube) stammt aus dem Arabischen “zabīb“ – Rosine. Oder “azzizzari“ (schmücken, schön machen), verwandt mit dem arabischen “ʕazzīz“ , also „kostbar“. Man hört die Geschichte, wenn man hinhört. Eine bedrohte Sprache Offiziell gilt Sizilianisch in Italien als „bedrohte Sprache“ – die UNESCO listet es so. Da...

Addiopizzo: Wie Gemeinschaften in Palermo & Catania sich gegen Mafia-Erpressung wehren

  Addiopizzo: Wie Gemeinschaften in Palermo & Catania sich gegen Mafia-Erpressung wehren Mafia -Erpressung klingt für viele wie ein Relikt aus alten Filmen. In Palermo oder Catania ist das Thema aber alles andere als Kino. Jahrzehntelang war es normal, dass Ladenbesitzer, Restaurantbetreiber oder Bauunternehmer regelmäßig Schutzgeld – den sogenannten pizzo – zahlen mussten. Wer sich weigerte, riskierte eingeschlagene Schaufenster, Brandanschläge oder Schlimmeres. Doch in den letzten zwanzig Jahren hat sich in Sizilien etwas bewegt. Und das trägt einen Namen: Addiopizzo . Was ist Addiopizzo? Addiopizzo (übersetzt: „Tschüss, Schutzgeld“) ist eine Bürgerinitiative, die 2004 in Palermo von jungen Leuten ins Leben gerufen wurde. Die Gründer waren eigentlich auf Wohnungssuche. Als sie feststellten, dass Bauunternehmen fast ausnahmslos unter Mafia-Druck standen, beschlossen sie, das Thema nicht zu ignorieren. Stattdessen hängten sie in der Stadt Flugblätter auf mit dem Satz: „Ein Vol...