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Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens

  Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens Die Sonne steht schon ziemlich hoch, als ich den kleinen Pfad verlasse, der von Scopello aus ins Zingaro-Naturschutzgebiet führt. Es riecht nach Rosmarin, trockenem Gras und Meer. Ein leichter Wind, sonst nichts. Kein Straßenlärm, keine Musik. Nur das Rascheln der Büsche und das leise Klirren der Kiesel unter den Schuhen. Das Riserva Naturale dello Zingaro – rund sieben Kilometer unberührte Küstenlandschaft im Nordwesten Siziliens – ist kein Ort, den man einfach „besucht“. Man durchläuft ihn. Schritt für Schritt, oft mit offenem Mund. Zwischen Scopello und San Vito Lo Capo Das Gebiet beginnt südlich bei Scopello , einem winzigen Ort mit steinernen Gassen und Blick auf das Meer. Von hier startet der südliche Eingang. Wer von Norden kommt, beginnt bei San Vito Lo Capo , bekannt für seinen hellen Strand und das türkise Wasser. Dazwischen: schroffe Felsen, Buchten, Macchia, ein schmaler...

Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens

  Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens Die Sonne steht schon ziemlich hoch, als ich den kleinen Pfad verlasse, der von Scopello aus ins Zingaro-Naturschutzgebiet führt. Es riecht nach Rosmarin, trockenem Gras und Meer. Ein leichter Wind, sonst nichts. Kein Straßenlärm, keine Musik. Nur das Rascheln der Büsche und das leise Klirren der Kiesel unter den Schuhen. Das Riserva Naturale dello Zingaro – rund sieben Kilometer unberührte Küstenlandschaft im Nordwesten Siziliens – ist kein Ort, den man einfach „besucht“. Man durchläuft ihn. Schritt für Schritt, oft mit offenem Mund. Zwischen Scopello und San Vito Lo Capo Das Gebiet beginnt südlich bei Scopello , einem winzigen Ort mit steinernen Gassen und Blick auf das Meer. Von hier startet der südliche Eingang. Wer von Norden kommt, beginnt bei San Vito Lo Capo , bekannt für seinen hellen Strand und das türkise Wasser. Dazwischen: schroffe Felsen, Buchten, Macchia, ein schmaler...

Wandern im Madonie-Gebirge – Siziliens wilde Berge zwischen Meerblick und Stille

 Wandern im Madonie-Gebirge – Siziliens wilde Berge zwischen Meerblick und Stille Wer nur an Strände denkt, wenn er „Sizilien“ hört, war wohl noch nie im Madonie-Gebirge. Etwa 70 Kilometer östlich von Palermo türmen sich hier mächtige Kalkmassive auf – bis fast 2.000 Meter hoch. Kiefern, Buchen, Nebelschwaden. Und zwischendrin: absolute Ruhe. Pizzo Carbonara – Der „Fast-Zweitausender“ mit Aussicht Mit seinen 1.979 Metern ist der Pizzo Carbonara der zweithöchste Berg der Insel – nach dem Ätna , klar. Der Aufstieg ist keine technische Herausforderung, aber er zieht sich: rund 800 Höhenmeter und etwa vier bis fünf Stunden Gehzeit, je nach Startpunkt. Der klassische Weg beginnt bei Piano Battaglia , einem kleinen Wintersportort mit stillgelegten Liften und zwei, drei Bars, die im Sommer manchmal geöffnet haben. Ab dort geht’s über weite Karstflächen, Schafpfade und windgepeitschte Hochebenen. Im Sommer riecht die Luft nach Thymian, im Herbst nach feuchtem Stein. Oben wartet ...

Nebrodi-Gebirge - Wo Sizilien plötzlich nach Alpen aussieht

  Nebrodi-Gebirge – das „grüne Herz“ Siziliens Sizilien ist für viele gleichbedeutend mit Sonne, Meer, Zitronenbäumen, Palermo , Mafia und ein bisschen Staub in der Luft. Doch wer einmal den Norden der Insel erkundet, merkt schnell: Es gibt eine ganz andere Seite. Zwischen dem Ätna im Osten und den Madonie-Bergen im Westen erhebt sich das Nebrodi-Gebirge – grün, feucht, still. Fast schon untypisch für Sizilien. Wo Sizilien plötzlich nach Alpen aussieht Die Nebrodi sind der größte Naturpark der Insel. Über 85.000 Hektar – Buchenwälder, Nebelschwaden, Wildschweine, Bäche, die sich durch Schluchten ziehen. Hier wachsen Moose, Farne und Pilze, wo man unten an der Küste eher Oliven und Kakteen sieht. Der Kontrast ist enorm. Man fährt von sonnigen Dörfern am Meer in weniger als einer Stunde in eine Landschaft, die an Mitteleuropa erinnert. Nur dass man im Hintergrund manchmal trotzdem das Meer glitzern sieht. Der Sentiero dei Nebrodi – 70 Kilometer Wildnis Ein Highlight für alle...

Alcantara-Schlucht (Sizilien) – Basalt, Wasser, Gänsehaut

  Alcantara-Schlucht (Sizilien) – Basalt, Wasser, Gänsehaut Die Alcantara-Schlucht liegt im Nordosten Siziliens, zwischen dem Ätna und der Küste bei Giardini Naxos. Klingt unscheinbar? Ist sie nicht. Hier hat sich der Fluss Alcantara über Jahrtausende durch schwarze Lava gefräst – und dabei etwas geschaffen, das eher an isländische Basaltformationen erinnert als an mediterrane Landschaft. Die Felsen stehen senkrecht wie Orgelpfeifen. Dunkelgrau, manchmal fast schwarz. Wenn die Sonne schräg einfällt, glänzen sie metallisch. Dazwischen stürzt eiskaltes Wasser durch den schmalen Canyon. Ein Ort, an dem man sofort leiser wird. Der Ort: Kurz, intensiv, anders Die Schlucht ist kein epischer Wanderpfad. Keine Tagesetappe. Eher ein kompaktes Erlebnis – aber eines, das hängen bleibt. Oben gibt es einen etwa 4 Kilometer langen Rundweg , der an verschiedenen Aussichtspunkten vorbeiführt. Man blickt hinunter in die Tiefe, hört das Rauschen, sieht winzige Menschen unten im Wasser. Und j...

Steckbrief: Weitere Vulkane in Italien

  Steckbrief: Weitere Vulkane in Italien Italien – Land der Pasta, des guten Kaffees … und der Vulkane. Die meisten denken sofort an den Vesuv oder den Ätna. Klar, die zwei Riesen dominieren jedes Schulbuch. Aber da sind noch viele andere. Manche gefährlich, manche längst erloschen, manche eher unterschätzt. Ein paar davon möchte ich hier im Detail vorstellen. Ohne Filter, ohne Klischees – dafür mit Zahlen, Geschichten und einem kleinen Augenzwinkern. 1. Stromboli – der „Leuchtturm des Mittelmeers“ Lage: Liparische Inseln, nördlich von Sizilien Höhe: ca. 924 m über dem Meer, tatsächlich fast 3.000 m hoch, wenn man den Sockel unter Wasser mitrechnet Letzter Ausbruch: quasi ständig – Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane der Erde Stromboli ist kein stiller Riese. Er spuckt in kurzen Abständen Lavafontänen aus. Manchmal alle 10 Minuten. Das Spektakel ist so regelmäßig, dass Fischer ihn früher als Navigationshilfe nutzten – daher der Spitzname Leuchtturm des Mittelmeers ....

Stromboli – der feuerspeiende Berg im Mittelmeer

  Stromboli – der feuerspeiende Berg im Mittelmeer Der Name allein klingt schon nach Energie. Stromboli. Eine Insel, ein Vulkan, ein Phänomen, das seit Jahrtausenden Menschen anzieht – und manchmal auch in Angst versetzt. Während andere Vulkane sich lange Pausen gönnen, arbeitet Stromboli fast ununterbrochen. Deshalb wird er auch „Leuchtturm des Mittelmeers“ genannt. Ein ziemlich treffendes Bild, wenn man die glühenden Fontänen in der Nacht sieht. Basisdaten: Wo liegt Stromboli überhaupt? Lage: Teil der Liparischen Inseln, nördlich von Sizilien, Italien. Koordinaten: 38°48′N, 15°12′E. Höhe: Rund 924 Meter über dem Meeresspiegel. Klingt moderat, aber der eigentliche Vulkan geht noch über 2000 Meter unter Wasser weiter. Fläche: Etwa 12,6 km². Also überschaubar. Einwohner: Rund 400 Menschen – schwankend, je nach Saison. Im Sommer mehr, im Winter deutlich weniger. Zwei Orte dominieren die Insel: Stromboli (Dorf) im Nordosten und Ginostra , ein winziges Dörfch...

Der Ätna – Europas aktivster Vulkan

  Steckbrief: Der Ätna – Europas aktivster Vulkan Der Ätna ist ein Koloss. Ein Berg, der mehr ist als nur ein Haufen Basalt und Lava. Er ist lebendig, unberechenbar und seit Jahrtausenden ein prägendes Element Siziliens. Und ja: Er raucht immer noch. Geografische Lage Der Ätna liegt im Osten Siziliens, oberhalb der Stadt Catania. Koordinaten: ungefähr 37°45′ N, 15°00′ E. Wer schon einmal dort war, weiß: Man sieht ihn praktisch von überall aus. Mal mit einer weißen Schneekappe, mal mit einer dunklen Rauchfahne. Die Distanz zum Meer ist gering – nur etwa 15 Kilometer bis zur Küste. Das macht ihn zu einem auffälligen Landmarken-Brocken, der gleichzeitig Gebirge und Vulkan ist. Höhe und Dimensionen Aktuelle Höhe: ca. 3.357 Meter (Stand 2024, variiert ständig durch Eruptionen und Einstürze). Umfang an der Basis: etwa 140 Kilometer . Gesamtfläche: ca. 1.190 km² . Damit ist der Ätna nicht nur der höchste Vulkan Europas, sondern auch einer der größten weltweit. Zum Vergle...

Bevölkerungsentwicklung und demographische Trends in Sizilien

  Demographische Trends in Sizilien Als kleiner Junge hörte ich immer wieder Adriano Celentano . Besonders das Lied über den Jungen aus der Via Gluck, der zufällig geboren wurde, in einer Straße wie so viele andere – und dann loszog, um in der Stadt sein Glück zu suchen. Eine Geschichte von Aufbruch und Verlust, von Veränderung und Sehnsucht. Damals wirkte das Lied auf mich wie eine kleine Parabel. Heute denke ich: Genau das beschreibt Sizilien. Auch hier zieht eine ganze Generation fort, auf der Suche nach Arbeit, Perspektive, Zukunft. Nur ist es diesmal kein Lied, sondern Realität. Sizilien – größte Insel im Mittelmeer, kulturell bunt, geographisch vielfältig. Aber wenn man die Bevölkerungsentwicklung genauer betrachtet, zeigt sich ein klares Bild: Abwanderung, Überalterung und Zuwanderung prägen den Alltag. Nicht nur Landschaft und Städte erzählen Geschichten, auch die Statistik spricht Bände. Bevölkerungsrückgang auf Sizilien Warum sinkt die Einwohnerzahl auf Sizilien? Se...

Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica

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  Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica Der Leuchtturm von Ustica, offiziell "Faro di Punta Gavazzi" genannt, ist eines dieser Bauwerke, die man auf einer kleinen Mittelmeerinsel fast automatisch erwartet. Und doch – wenn man davorsteht, wirkt er gar nicht so selbstverständlich. Mehr wie ein stiller Wächter, der seit mehr als 150 Jahren gegen Wind und Wellen ankämpft. Schauen wir uns das genauer an. Lage Der Leuchtturm steht auf der Nordseite der Insel Ustica, am Punta Gavazzi. Ustica selbst liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Palermo , mitten im Tyrrhenischen Meer. Die Insel ist winzig: rund 8,65 Quadratkilometer Fläche, vulkanischen Ursprungs, schwarzgraue Lavafelsen überall. Wer hin will, kommt mit der Fähre oder dem Tragflächenboot von Sizilien. Das dauert zwischen 1 und 2,5 Stunden, je nach Verbindung. Der Standort des Leuchtturms ist bewusst gewählt. Von hier aus reicht der Blick weit hinaus aufs offene Meer. Genau das war nötig, denn Ustica liegt auf alten Ha...