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Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens

  Laufen, spazieren, wandern: Riserva Naturale dello Zingaro – Wandern an der Küste Siziliens Die Sonne steht schon ziemlich hoch, als ich den kleinen Pfad verlasse, der von Scopello aus ins Zingaro-Naturschutzgebiet führt. Es riecht nach Rosmarin, trockenem Gras und Meer. Ein leichter Wind, sonst nichts. Kein Straßenlärm, keine Musik. Nur das Rascheln der Büsche und das leise Klirren der Kiesel unter den Schuhen. Das Riserva Naturale dello Zingaro – rund sieben Kilometer unberührte Küstenlandschaft im Nordwesten Siziliens – ist kein Ort, den man einfach „besucht“. Man durchläuft ihn. Schritt für Schritt, oft mit offenem Mund. Zwischen Scopello und San Vito Lo Capo Das Gebiet beginnt südlich bei Scopello , einem winzigen Ort mit steinernen Gassen und Blick auf das Meer. Von hier startet der südliche Eingang. Wer von Norden kommt, beginnt bei San Vito Lo Capo , bekannt für seinen hellen Strand und das türkise Wasser. Dazwischen: schroffe Felsen, Buchten, Macchia, ein schmaler...

Siziliens Flüsse heute: Flussbetten, Wassermangel und neue Wasserwirtschaft

Siziliens Flüsse heute: Flussbetten, Wassermangel und neue Wasserwirtschaft Sizilien. Insel der Sonne, Oliven, Zitrusplantagen – und Flüsse? Ja, auch das. Wer Sizilien besucht, rechnet vielleicht nicht unbedingt mit Wasseradern. Und tatsächlich: Viele Flussbetten liegen im Sommer trocken. Das Bild der Flüsse auf der größten Mittelmeerinsel ist widersprüchlich. Gewaltige Sturzbäche im Winter, sandige Rinnen im Sommer. Ein Paradebeispiel für mediterrane Hydrologie. Die größten Flüsse Siziliens Ein kurzer Realitätscheck: Die Insel hat keine riesigen Ströme wie den Po oder Rhein. Dafür aber rund 55 Flüsse und Bäche, die das Landschaftsbild prägen. Simeto : Mit 113 Kilometern der längste Fluss Siziliens. Er entspringt am Nebrodi-Gebirge, durchquert fruchtbare Ebenen bei Catania und mündet ins Ionische Meer. Salso (Imera Meridionale) : Rund 144 km, damit der längste Flusslauf, aber hydrologisch schwächer als der Simeto. Er entwässert den zentralen Teil der Insel. Alcantara : Bekannt für sein...

Der Nebel auf Piano Battaglia

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  Der Nebel auf Piano Battaglia  Ort: Piano Battaglia, Naturpark Madonie, Provinz Palermo , Sizilien (Italien) Höhe: etwa 1.570 bis 1.845 Meter für das Skigebiet – die Pisten liegen zwischen diesen Höhen. Geografische Umgebung: Im Gebirgskomplex der Madonie, zwischen Pizzo Carbonara (ca. 1.979 m) und Monte Mufara; talartig gelegene Karst-Plateaus, Laub- und Nadelwälder, Kalksteinformationen. Wie und wann entsteht Nebel dort – die Bedingungen Um wirklich zu verstehen, warum und wann Nebel auf Piano Battaglia aufzieht, muss man ein bisschen Wetterkunde + Geografie kombinieren. Physikalische Grundlagen Feuchtigkeit und Temperatur : Wenn feuchte Luft aufsteigt (z. B. von der Küste oder unteren Lagen), kann sie sich abkühlen – insbesondere nachts oder im frühen Morgen. Wenn sie nahe dem Taupunkt kommt, kondensiert Wasser und Nebel bildet sich. Das ist auf Bergen normal. Topografie & Karstlandschaft : Karstflächen und felsige Plateaus reflektieren tagsüb...

Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica

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  Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica Der Leuchtturm von Ustica, offiziell "Faro di Punta Gavazzi" genannt, ist eines dieser Bauwerke, die man auf einer kleinen Mittelmeerinsel fast automatisch erwartet. Und doch – wenn man davorsteht, wirkt er gar nicht so selbstverständlich. Mehr wie ein stiller Wächter, der seit mehr als 150 Jahren gegen Wind und Wellen ankämpft. Schauen wir uns das genauer an. Lage Der Leuchtturm steht auf der Nordseite der Insel Ustica, am Punta Gavazzi. Ustica selbst liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Palermo , mitten im Tyrrhenischen Meer. Die Insel ist winzig: rund 8,65 Quadratkilometer Fläche, vulkanischen Ursprungs, schwarzgraue Lavafelsen überall. Wer hin will, kommt mit der Fähre oder dem Tragflächenboot von Sizilien. Das dauert zwischen 1 und 2,5 Stunden, je nach Verbindung. Der Standort des Leuchtturms ist bewusst gewählt. Von hier aus reicht der Blick weit hinaus aufs offene Meer. Genau das war nötig, denn Ustica liegt auf alten Ha...

Mondello in Palermo

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  Mondello in Palermo Mondello. Ein Name, der für viele sofort nach Sommer klingt. Nach türkisfarbenem Wasser, nach flirrendem Licht, nach viel zu vollen Stränden im August. Aber auch nach einer besonderen Mischung: Strand, Dorfleben, Jugendstilvillen, Meerblick, Fischbuden. Zeit für einen nüchternen, aber nicht trockenen Blick auf den vielleicht bekanntesten Strand von Palermo. Lage und Anreise Mondello liegt knapp 10 Kilometer nordwestlich von Palermo entfernt, eingebettet zwischen den Kalksteinmassiven Monte Pellegrino und Monte Gallo. Die Bucht ist sichelförmig, knapp 1,5 Kilometer lang. Die Anfahrt? Mit dem Auto braucht man bei normalem Verkehr 20–25 Minuten vom Zentrum. Wer den Bus nimmt, rechnet eher mit 35–45 Minuten. Linie 806 fährt regelmäßig, in der Hochsaison im 15-Minuten-Takt. Tipp am Rande: Wer an einem Sonntag im August nach Mondello fährt, sollte Geduld und Humor mitbringen – der Verkehr staut sich oft schon vor der Einfahrt ins Dorf. Mondello bei Palermo....

Erice und die Küste von Erice

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  Erice und die Küste von Erice Erice – ein Name, der auf Karten unscheinbar wirkt, aber oben am Monte Erice, rund 750 Meter über dem Meer, wird schnell klar: Dieser Ort spielt in einer eigenen Liga. Das Städtchen in der Provinz Trapani auf Sizilien wirkt, als hätte jemand ein mittelalterliches Bühnenbild auf einen Berg gestellt. Dazu kommt der Blick auf die Küste, der bei klarer Sicht fast schon überfordernd ist. Allgemeine Fakten zu Erice Lage: Nordwesten Siziliens, Provinz Trapani Höhe: etwa 751 Meter über dem Meeresspiegel Einwohner: rund 24.000 in der gesamten Gemeinde (die Altstadt selbst ist deutlich kleiner, eher ein Dorfcharakter) Fläche: ca. 47 km² Koordinaten: 38°02′N, 12°35′E Die Altstadt thront über Trapani und den Salinen. Wer mit der Seilbahn von Trapani hochfährt, spürt den Höhenunterschied: knapp 600 Meter in wenigen Minuten. Schon das ist ein Erlebnis. Geschichte in Kurzform Erice hat eine bewegte Vergangenheit. Gegründet von den Elyme...

Realmonte – eine kleine Stadt mit großer Geschichte

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  Realmonte – eine kleine Stadt mit großer Geschichte Realmonte. Ein Ort, den viele Italien-Reisende gar nicht auf dem Schirm haben. Dabei liegt die Gemeinde in der Provinz Agrigent auf Sizilien und hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Keine Millionenmetropole, kein Massenrummel – sondern rund 4.200 Einwohner (Stand 2022), viel Ruhe und ein paar echte Hingucker. Geografische Lage Realmonte befindet sich an der Südküste Siziliens, etwa 15 Kilometer westlich von Agrigent. Die Stadt liegt auf einer Höhe von ca. 144 Metern über dem Meeresspiegel. Von dort aus hat man teilweise freie Sicht auf das Mittelmeer. Wer mit dem Auto unterwegs ist, erreicht Realmonte über die SS115, die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Agrigent und Sciacca. Der nächste größere Flughafen ist in Palermo – rund 150 Kilometer entfernt. Geschichte in Kurzform Die Region ist seit der Antike besiedelt. In unmittelbarer Nähe zu Realmonte findet man Spuren römischer Villen, darunter di...

Palermo – Hauptstadt Siziliens

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  Palermo Palermo – Hauptstadt Siziliens, fünftgrößte Stadt Italiens und ein Ort, der Gegensätze liebt. Wer hier ankommt, spürt schnell: Das ist keine glattgebügelte Postkartenstadt. Palermo ist laut, bunt, manchmal chaotisch – und genau das macht es spannend. Ein kurzer Überblick, kompakt und doch mit ein paar Schlenkern. Allgemeine Fakten Land: Italien Region: Autonome Region Sizilien Lage: Nordküste Siziliens, am Tyrrhenischen Meer Einwohner: ca. 640.000 (Stadt), Metropolregion über 1,2 Millionen Fläche: rund 160 km² Höhe: im Schnitt 14 m über dem Meeresspiegel Postleitzahlen: 90100–90151 Vorwahl: +39 091 Autokennzeichen: PA Geschichte in Kürze Gründung: Bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. von Phöniziern als „Ziz“ (Blume). Antike: Römer übernahmen die Stadt 254 v. Chr. – wichtiger Hafenpunkt. Mittelalter: Araber prägten Architektur, Landwirtschaft und Sprache. Später Normannen, Staufer, Spanier. 1861: Eingliederung ins Königreich Italien. 20. Jh.: Bombardierungen im ...