Bevölkerungs Trends in Sizilien

  Demographische Trends in Sizilien Sizilien – größte Insel im Mittelmeer, kulturell bunt, geographisch vielfältig. Aber wenn man auf die Bevölkerung schaut, verändert sich das Bild rasant. Nicht nur Landschaft und Städte erzählen Geschichten, auch die Statistiken.  Schrumpfende Bevölkerung  Seit den 1990er Jahren sinkt die Einwohnerzahl kontinuierlich. Heute leben auf Sizilien rund 4,8 Millionen Menschen – Tendenz fallend. Geburtenraten? Niedrig. Auswanderung? Hoch. Besonders junge Menschen packen die Koffer. Viele gehen nach Norditalien oder gleich ins Ausland. Gründe sind bekannt: Jobs fehlen, Perspektiven wirken eingeschränkt, Gehälter bleiben niedrig. Alternde Gesellschaft Das Durchschnittsalter steigt. Sizilien gehört zu den Regionen Italiens mit dem höchsten Anteil älterer Menschen. Während Kinderwagen in manchen Dörfern selten geworden sind, sind Altenheime und häusliche Pflege gefragter denn je. Ganze Gemeinden scheinen auszusterben. Wer einmal durch kleine ...

Nebrodi-Gebirge - Wo Sizilien plötzlich nach Alpen aussieht

 Nebrodi-Gebirge – das „grüne Herz“ Siziliens

Sizilien ist für viele gleichbedeutend mit Sonne, Meer, Zitronenbäumen, Palermo, Mafia und ein bisschen Staub in der Luft. Doch wer einmal den Norden der Insel erkundet, merkt schnell: Es gibt eine ganz andere Seite. Zwischen dem Ätna im Osten und den Madonie-Bergen im Westen erhebt sich das Nebrodi-Gebirge – grün, feucht, still. Fast schon untypisch für Sizilien.

Wo Sizilien plötzlich nach Alpen aussieht

Die Nebrodi sind der größte Naturpark der Insel. Über 85.000 Hektar – Buchenwälder, Nebelschwaden, Wildschweine, Bäche, die sich durch Schluchten ziehen. Hier wachsen Moose, Farne und Pilze, wo man unten an der Küste eher Oliven und Kakteen sieht. Der Kontrast ist enorm. Man fährt von sonnigen Dörfern am Meer in weniger als einer Stunde in eine Landschaft, die an Mitteleuropa erinnert. Nur dass man im Hintergrund manchmal trotzdem das Meer glitzern sieht.

Der Sentiero dei Nebrodi – 70 Kilometer Wildnis

Ein Highlight für alle, die gern draußen sind: der Sentiero dei Nebrodi, ein Weitwanderweg von über 70 Kilometern Länge. Er verbindet mehrere Naturparks miteinander und führt durch Wälder, über offene Hochebenen und vorbei an kleinen Bergseen. Der Weg ist nicht touristisch überlaufen – zum Glück. Oft ist man stundenlang allein unterwegs, begleitet nur vom Wind, Kuhglocken in der Ferne und dem typischen Rascheln der Wildschweine im Unterholz.

Wer ihn komplett gehen will, braucht Kondition und gutes Schuhwerk. Es gibt zwar Schutzhütten und einige Rifugi, aber Infrastruktur wie in den Alpen darf man nicht erwarten. Dafür echte Ruhe. Und abends einen Himmel voller Sterne, wie man ihn in Europa nur noch selten sieht.

Monte Soro – auf dem Dach der Nebrodi

Mit 1.847 Metern ist der Monte Soro der höchste Gipfel der Nebrodi. Der Aufstieg lohnt sich – nicht nur wegen der Aussicht. Von hier oben kann man an klaren Tagen die Liparischen Inseln erkennen, manchmal sogar bis nach Kalabrien blicken. Der Wind pfeift kräftig, die Luft riecht nach feuchtem Laub und Harz. Und unten zieht sich das dunkle Grün der Wälder bis zum Horizont.

Tipp: Frühmorgens aufsteigen. Dann liegt oft noch Nebel in den Tälern, und wenn die Sonne aufgeht, leuchtet alles in Schichten aus Gold und Grau. Es ist dieser Moment, in dem man kurz vergisst, dass man sich auf Sizilien befindet.

Persönlicher Eindruck

Ich hatte mir den Nebrodi-Park ehrlich gesagt nie auf meine Reiseliste gesetzt. Zu weit weg vom Meer, dachte ich. Aber nach ein paar Tagen dort war klar: Das ist genau der richtige Ort, wenn man Ruhe sucht. Keine Instagram-Hotspots, keine Schlangen vor Fotopunkten. Nur Wind, Wald, Wasser. Und ein Gefühl von Weite, das bleibt.

Abends in der Berghütte, mit einem Teller Pasta und einem Glas kräftigem Nero d’Avola, versteht man, warum viele Sizilianer selbst hier Urlaub machen. Weil es eben nicht das Sizilien ist, das man erwartet – sondern ein anderes, stilles, grünes.


FAQ – Nebrodi-Gebirge

Wie komme ich ins Nebrodi-Gebirge?
Am einfachsten mit dem Auto. Ausgangspunkte sind Dörfer wie Cesarò, San Fratello oder Randazzo am Nordrand des Ätna. Von dort führen Bergstraßen hinein in den Naturpark.

Wann ist die beste Reisezeit?
Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Oktober). Im Sommer kann es heiß werden, im Winter schneit es in höheren Lagen.

Braucht man spezielle Ausrüstung?
Gute Wanderschuhe, Regenjacke, Karte oder GPS. Handyempfang ist in manchen Gebieten schwach. Wasser und Snacks unbedingt selbst mitnehmen.

Kann man im Park übernachten?
Ja, es gibt Rifugi, einfache Berghütten und kleinere Agriturismi in der Umgebung. Zelten ist offiziell nur an bestimmten Plätzen erlaubt.

Welche Tiere leben dort?
Wildschweine, Füchse, Adler, Igel – und die halbwilden Nebrodi-Schweine, eine lokale Rasse mit schwarzem Fell, die oft frei durch den Wald zieht.

Wie lange dauert der Sentiero dei Nebrodi?
Für die ganze Strecke sollte man 4–6 Tage einplanen. Einzelne Etappen sind auch als Tageswanderung machbar.

Lohnt sich ein Abstecher, wenn man nur einen Tag Zeit hat?
Ja – besonders der Abschnitt rund um den Lago Maulazzo ist leicht erreichbar und wunderschön. Ideal für eine gemütliche Wanderung mit Picknick.


Meta-Beschreibung:
Das Nebrodi-Gebirge auf Sizilien überrascht mit dichten Wäldern, klaren Bächen und stillen Wegen. Entdecke den Sentiero dei Nebrodi, den Monte Soro und ein Stück unberührtes Sizilien abseits der Küste.

Labels:
Sizilien, Nebrodi, Wandern, Natur, Italien, Outdoor, Reisetipps, Berge, Monte Soro, Sentiero dei Nebrodi

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