„Der Pate“ – Wenn Sizilien zur Bühne wird
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„Der Pate“ – Wenn Sizilien zur Bühne wird
Sizilien. Sonne. Zitronen. Cosa Nostra.
Wer an Sizilien denkt, denkt unweigerlich auch an die Mafia. Und wer „Mafia“ sagt, sagt früher oder später: „Der Pate“. Kaum ein Werk hat das Bild Siziliens so sehr in die Welt getragen wie die legendäre Saga rund um die Familie Corleone.
Doch wie viel Wahrheit steckt in diesem Mythos? Wer war der Schöpfer? Wie viele Filme gibt es? Wo wurde gedreht? Und welche Geheimnisse ranken sich um das Meisterwerk?
Machen wir uns auf eine Reise – von den Hügeln Siziliens bis in die Schattenwelt von New York.
Der Ursprung: Ein Buch, das alles veränderte
Am Anfang stand ein Mann: Mario Puzo.
Der Sohn italienischer Einwanderer, geboren 1920 in New York, war nie selbst Teil der Mafia, aber er kannte ihre Geschichten. Aus Geldnot – und mit einer Prise Faszination – schrieb er 1969 seinen Roman „The Godfather“, auf Deutsch: „Der Pate“.
Ein Bestseller. Millionenauflagen. Puzo hatte einen Nerv getroffen: Das organisierte Verbrechen als epische Familiensaga, mit Ehre, Tragödie, Blut und Tränen.
Die Trilogie: Filmgeschichte in drei Akten
Schon bald klopfte Hollywood an. Und was daraus entstand, ist Legende.
Teil I (1972)
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Regie: Francis Ford Coppola
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Hauptdarsteller: Marlon Brando (als Vito Corleone), Al Pacino (als Michael Corleone)
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Musik: Unvergessen – Nino Rota komponierte eine melancholische Melodie, die heute als Synonym für Mafiafilme gilt
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Handlung: Der alternde Don Vito Corleone will das Zepter übergeben – an seinen anfangs unwilligen Sohn Michael. Es beginnt ein Wandel, der von Rache, Macht und innerer Zerrissenheit geprägt ist.
Erfolg:
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3 Oscars (u.a. Bester Film, Bester Hauptdarsteller für Brando)
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Golden Globes
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Milliardenpublikum weltweit
Teil II (1974)
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Doppelte Erzählung: Die Jugend von Vito Corleone (gespielt von Robert De Niro) in Sizilien und New York, und gleichzeitig Michael Corleones Aufstieg zum skrupellosen Paten
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Drehorte in Sizilien: Savoca und Forza d’Agrò – nicht Corleone, das war zu modern.
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Erfolg: 6 Oscars – u.a. bester Film, beste Regie, bester Nebendarsteller für De Niro
Teil III (1990)
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Michael Corleone will sich von der Mafia lösen – doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los.
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Kritik: Der schwächste Teil der Trilogie, aber visuell opulent und mit einem dramatischen Finale in der Oper von Palermo (Teatro Massimo).
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Besonderheit: Coppolas Tochter Sofia Coppola spielt Michaels Tochter – wurde von Kritikern jedoch zerrissen.
Ein Mythos entsteht: Orte, Anekdoten, Legenden
Gedreht wurde in...
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Savoca (Bar Vitelli – heute Kultort für Fans)
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Forza d’Agrò (stellte das Dorf Corleone dar)
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Palermo
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New York City
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Las Vegas und Kuba (Teil II)
Anekdoten vom Set
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Marlon Brando stopfte sich Watte in die Wangen, um wie ein alter Mafioso zu klingen – die Geburtsstunde der legendären „Patenstimme“
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Al Pacino wurde anfangs vom Studio nicht gewollt – Coppola kämpfte für ihn
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Die echte Mafia beobachtete die Dreharbeiten – und soll sogar zuweilen Hilfe angeboten haben („so lange niemand Cosa Nostra sagt...“)
Wie viele Bücher gibt es?
Neben dem Originalroman „The Godfather“ von 1969 hat Mario Puzo selbst keine weiteren Bücher der Reihe geschrieben. Nach seinem Tod 1999 erschienen aber mehrere Fortsetzungen und Prequels, geschrieben von Mark Winegardner und Edward Falco:
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The Godfather Returns (2004)
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The Godfather’s Revenge (2006)
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The Family Corleone (2012) – ein Prequel zur Jugendzeit Vitos
Der Einfluss: Mehr als nur Kino
„Der Pate“ ist kein Film. Es ist Kulturgeschichte.
Redewendungen wie „Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann“ sind Teil unseres Sprachgebrauchs geworden.
Die Ästhetik – von gedeckten Farben bis zu düsteren Familienessen – hat Generationen von Regisseuren beeinflusst.
In Sizilien?
Ein zweischneidiges Schwert. Stolz auf die Hollywood-Ikone – und gleichzeitig belastet durch das Mafia-Image.
![]() |
| Schauplatz vieler Mafiafilme: Sizilien. |
Fazit: Der Pate lebt – auch in Sizilien
Wer heute durch Savoca oder Forza d’Agrò wandert, spürt ihn noch: den Hauch der Filmgeschichte.
In der Luft liegt Nino Rotas Melodie.
In den Bars hängen Fotos von Brando & Pacino.
Und irgendwo – ganz leise – sagt jemand:
„Don Corleone...“
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