Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica

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  Der malerische Leuchtturm auf der Insel Ustica Der Leuchtturm von Ustica, offiziell "Faro di Punta Gavazzi" genannt, ist eines dieser Bauwerke, die man auf einer kleinen Mittelmeerinsel fast automatisch erwartet. Und doch – wenn man davorsteht, wirkt er gar nicht so selbstverständlich. Mehr wie ein stiller Wächter, der seit mehr als 150 Jahren gegen Wind und Wellen ankämpft. Schauen wir uns das genauer an. Lage Der Leuchtturm steht auf der Nordseite der Insel Ustica, am Punta Gavazzi. Ustica selbst liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Palermo , mitten im Tyrrhenischen Meer. Die Insel ist winzig: rund 8,65 Quadratkilometer Fläche, vulkanischen Ursprungs, schwarzgraue Lavafelsen überall. Wer hin will, kommt mit der Fähre oder dem Tragflächenboot von Sizilien. Das dauert zwischen 1 und 2,5 Stunden, je nach Verbindung. Der Standort des Leuchtturms ist bewusst gewählt. Von hier aus reicht der Blick weit hinaus aufs offene Meer. Genau das war nötig, denn Ustica liegt auf alten Ha...

Erice und die Küste von Erice

 

Erice und die Küste von Erice

Erice – ein Name, der auf Karten unscheinbar wirkt, aber oben am Monte Erice, rund 750 Meter über dem Meer, wird schnell klar: Dieser Ort spielt in einer eigenen Liga. Das Städtchen in der Provinz Trapani auf Sizilien wirkt, als hätte jemand ein mittelalterliches Bühnenbild auf einen Berg gestellt. Dazu kommt der Blick auf die Küste, der bei klarer Sicht fast schon überfordernd ist.


Allgemeine Fakten zu Erice

  • Lage: Nordwesten Siziliens, Provinz Trapani

  • Höhe: etwa 751 Meter über dem Meeresspiegel

  • Einwohner: rund 24.000 in der gesamten Gemeinde (die Altstadt selbst ist deutlich kleiner, eher ein Dorfcharakter)

  • Fläche: ca. 47 km²

  • Koordinaten: 38°02′N, 12°35′E

Die Altstadt thront über Trapani und den Salinen. Wer mit der Seilbahn von Trapani hochfährt, spürt den Höhenunterschied: knapp 600 Meter in wenigen Minuten. Schon das ist ein Erlebnis.


Geschichte in Kurzform

Erice hat eine bewegte Vergangenheit. Gegründet von den Elymern (ein Volk, das schon vor den Griechen auf Sizilien lebte), dann von den Phöniziern und Karthagern genutzt, später von den Griechen, Römern, Normannen und Spaniern geprägt. Jeder hat Spuren hinterlassen.

  • Antike: Tempel der Aphrodite (später Venus). Strategisch wichtiger Punkt wegen der Lage.

  • Mittelalter: Normannen bauten Burgen und Kirchen.

  • Neuzeit: Lange Zeit Rückzugsort, etwas abseits vom Trubel der Küste.

Man sieht diese Schichten überall. Das Kopfsteinpflaster, die Kirchen (über 60 an der Zahl, auch wenn viele nicht mehr genutzt werden), die normannische Burg.


Die Küste von Erice

Eigentlich gibt es zwei Sichtweisen:

  1. Die Küste direkt unterhalb des Berges, bei San Giuliano und Casa Santa.

  2. Die größere Küstenlinie, die sich von Trapani nach Norden zieht – Richtung San Vito Lo Capo – und nach Süden Richtung Marsala.

Von oben wirkt die Küste wie eine Landkarte in 3D. Man erkennt die Salzbecken von Trapani, die Ägadischen Inseln (Favignana, Levanzo, Marettimo), und bei klarer Luft sogar Pantelleria und die Küste von Tunesien (kein Scherz, das klappt an besonders klaren Tagen).

Strände in der Nähe

  • Lido San Giuliano: klassischer Stadtstrand, Sand, gut für Familien.

  • Cornino: kleiner Ort am Fuß des Monte Cofano, Natur, weniger überlaufen.

  • San Vito Lo Capo: einer der bekanntesten Strände Siziliens, rund 35 km entfernt. Weißer Sand, fast karibisch – und dementsprechend beliebt.

  • Baia di Cornino: zwischen Erice und Custonaci, kleiner Fischerhafen, klares Wasser, felsige Abschnitte.


Foto von Manfredi Taglialavoro




Klima und Wetter

Erice selbst ist kühler als die Küste. Während es unten in Trapani im Sommer locker 35 °C erreicht, liegt die Temperatur oben in Erice oft 5–7 Grad darunter. Dazu kommt der Wind. Der kann stark sein, manchmal auch nervig. Aber er sorgt für diese irre klare Sicht.

  • Sommer: warm, aber angenehmer oben im Ort.

  • Winter: kühl, manchmal Nebel, gelegentlich sogar Schneeflocken – auf Sizilien!

  • Durchschnittstemperatur: 17–18 °C im Jahresmittel.


Architektur und Stadtbild

Das Zentrum von Erice wirkt kompakt.

  • Straßen: eng, gepflastert mit alten Steinen. Gutes Schuhwerk ist Pflicht, besonders wenn es geregnet hat.

  • Burganlagen: Castello di Venere (Venusburg), daneben die Torri del Balio mit Gartenanlagen.

  • Kirchen: Chiesa Madre (Duomo di Erice, 14. Jh.), daneben viele kleine Kapellen.

  • Wohnhäuser: Sandstein, dicke Mauern, kleine Innenhöfe.

Die Stadt hat etwas von einer Filmkulisse. Nicht glatt oder perfekt, sondern lebendig.


Kulinarisches

Man kann nicht über Erice schreiben, ohne Essen zu erwähnen.

  • Genovesi: kleine mit Ricotta oder Creme gefüllte Gebäckstücke, mit Puderzucker bestäubt. Typisch für Erice.

  • Couscous di pesce: arabischer Einfluss, gerade in Trapani und Umgebung verbreitet.

  • Cannoli, Cassata: klassisch sizilianisch, aber in Erice gern mit einer eigenen Note.

Ein Tipp: In Erice sitzt man gern bei Pasticceria Grammatico – ein Name, den man sich merken sollte.


Wissenschaftliches Kuriosum

In den 1960er Jahren gründete der Physiker Antonino Zichichi in Erice das Centro di Cultura Scientifica „Ettore Majorana“. Seitdem ist der Ort auch ein Treffpunkt für internationale Wissenschaftler. Zwischen alten Mauern und Kopfsteinpflaster werden Physiktagungen abgehalten – ziemlich ungewöhnlich für ein Bergdorf.


Erreichbarkeit

  • Von Trapani: Mit der Seilbahn (Funivia, fährt von Casa Santa), Bus oder Auto (über Serpentinenstraße).

  • Vom Flughafen Trapani-Birgi: ca. 30 km, etwa 40 Minuten Fahrt.

  • Vom Flughafen Palermo: ca. 90 km, 1,5 Stunden Fahrt.


Persönliche Eindrücke

Es gibt Orte, die man einmal besucht und dann wieder vergisst. Erice gehört nicht dazu. Oben angekommen, wirkt es wie ein kleiner Mikrokosmos. Wind, Stille, manchmal Nebel, manchmal volle Sonne. Abends, wenn Tagestouristen weg sind, wirkt der Ort fast verlassen – und genau das macht ihn interessant.

Manchmal geht man durch die Gassen und hört nur die eigenen Schritte auf dem Pflaster. Dann wieder ein kleines Café, ein paar Kinder, die auf der Piazza spielen. Keine gleichförmige Postkartenwelt, sondern ein Ort mit Ecken und Kanten.


Praktische Tipps

  • Beste Reisezeit: Frühling (April–Mai) und Herbst (September–Oktober). Sommer geht auch, aber oben weht oft Wind.

  • Parken: besser unten und mit der Seilbahn hochfahren. Die Altstadt ist autofrei bzw. eingeschränkt befahrbar.

  • Dauer: Ein halber Tag reicht für einen ersten Eindruck. Wer übernachten will, erlebt eine andere Atmosphäre.

  • Unterkünfte: Kleine B&Bs, einfache Pensionen, vereinzelt Hotels.


Steckbrief: Kurz zusammengefasst

  • Ort: Erice, Sizilien

  • Höhe: 751 m

  • Besonderheit: Mittelalterliche Altstadt, Blick auf Küste, wissenschaftliches Zentrum

  • Küste: Von Trapani über Cornino bis San Vito Lo Capo

  • Kulinarik: Genovesi, Couscous di pesce

  • Highlights: Castello di Venere, Chiesa Madre, Ausblicke auf Ägadische Inseln

  • Reisetipp: Mit der Seilbahn hochfahren, gutes Schuhwerk, nicht nur am Tag bleiben


FAQ

Wie lange braucht man, um Erice zu besichtigen?
Ein halber Tag reicht, aber wer übernachtet, erlebt den Ort viel intensiver.

Ist Erice touristisch überlaufen?
Tagsüber ja, besonders im Sommer. Abends und morgens dagegen ruhig.

Kann man in Erice baden?
Direkt im Ort natürlich nicht. Strände sind unten an der Küste – z. B. San Giuliano oder Cornino.

Gibt es Schnee in Erice?
Selten, aber ja. Im Winter kann es auf 750 m Höhe auch mal weiß werden.

Lohnt sich die Seilbahn?
Ja, unbedingt. Schneller, bequemer und mit schöner Aussicht.


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Erice, Sizilien, Küste von Erice, Trapani, San Vito Lo Capo, Reiseblog, Italien, Mittelalterliche Stadt, Sehenswürdigkeiten Sizilien, Strände Sizilien


Meta-Beschreibung

Erice auf Sizilien – Steckbrief über die Bergstadt und ihre Küste: Fakten, Geschichte, Strände, Tipps. Sachlich, locker, informativ.


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